Christoph Gerlach Blog Reisen

23.8.2011

Vierter Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:59

Echt schon der vierte Tag? Wie die Zeit vergeht!

Der Tag begann heute wieder in der Korean Baduk Association, wo ich am Vormittag noch einige Funktionen in mein Programm eingebaut habe, die für die KBA nützlich sind. Das ging auch glatt bis zum Mittag, wo es diesmal zu einem einfachen chinesischen Restaurant ging, bei dem für mich Seafood mit Gemüse auf Reis bestellt wurde zusammen mit einer tatsächlich so scharfen Suppe, dass ich von ihr nur ein paar Löffel essen konnte, obwohl ich ja eigentlich so gerne Suppe esse. Direkt danach habe ich mit der Übersetzerin zusammen gesessen und wir sind alle Elemente der Bedienoberfläche durchgegangen und sie hat die entsprechende Übersetzung eingetippt. Diese habe ich dann gesammelt in mein Programm integriert und seitdem läuft es auf einem koreanischen Rechner eben auf Koreanisch. Das lief also soweit alles glatt. Morgen werden wir uns noch damit beschäftigen wie die KBA ihre Daten in mein Programm importieren und die Paarungen/Ergebnisse so exportieren kann, dass dies zu den gewünschten Verwendungszwecken der KBA passt. Da die dafür notwendigen Funktionen schon in meinem Programm vorhanden sind, findet das wohl hauptsächlich in Excel statt.

Kurz nach 16 Uhr habe ich mich aus der KBA für heute verabschiedet, bin noch kurz ins Hotel, um Laptop etc. dort zu deponieren und dann ab in die Stadt. Ich hatte mir vorgenommen, den Berg mitten in Seoul zu besteigen, auf dessen Spitze der „Seoul Tower“ als Wahrzeichen der Stadt steht. Den auf/an dem Berg befindlichen „Namsan Park“ habe ich entweder komplett übersehen oder ich fand ihn nicht sonderlich beeindrucken. Da waren die etwa 10 Foto-Läden auf dem Weg dorthin schon beeindruckender, die offenbar das Equipment nicht vornehmlich verkaufen sondern verleihen.

Foto-Laden

Eigentlich wollte ich in Korea nicht mehr klettern, aber es kam dann doch wieder anders, wenngleich mir der Baum doch sicherlich was sagen will? (Nein, links am Bildrand guckt kein Affe rein – da wird wohl eine Laterne sein.)

Treppenbaum

Dafür hatte man zwischendurch und von oben eine gute Aussicht auf Seoul in fast alle Richtungen.

Straßenschlucht

Der Seoul-Tower ist natürlich nochmal eine Ecke höher, allerdings hatte ich jetzt keine Lust, da auch noch hoch zu fahren, zumal es langsam dämmerte und es sich für Fotos wohl nicht so gelohnt hätte.

Seoul Tower

Die Koreaner nutzten den Anlass des Besuchs der Bergkuppe selbstverständlich für Fotosessions.

Fotosession  Fotosession

Was man da im Hintergrund sieh sind Schlösser, mit dem wohl die Wünsche oder das Lebensglück an diesen Ort gekettet wird. Nach dem Rostzustand einiger der Schlösser zur urteilen, gibt’s die Tradition auch schon etwas länger.

Glücksschlösser Glücksschlösser

Auf dem Abstieg konnte ich noch den Sonnenuntergang und einige Bilder des nächtlichen Seoul mitnehmen.

Sonnenuntergang Seoul bei Nacht Seoul bei Nacht Seoul bei Nacht

Und kurz vor meinem Hotel noch eine Kuriosität: der rollende Bräter mit 3 Hahn für 6,66 Euro:

Bräter

22.8.2011

Dritter Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:59

Heute war der erste „Arbeitstag“ in der „Korean Baduk Association“, kurz KBA, auf deren Einladung ich hier in Korea bin. Die KBA hat ein eigenes Gebäude, in dem sich neben dem Office der Mittarbeiter in einer Etage in den weiteren vornehmlich Spielräume befinden. Im Erdgeschoss ist zudem das Studio des koreanischen TV-Senders „Baduk TV“, wobei mann wissen muss, dass „Baduk“ der koreanische Name für Go ist.

KBA

Bei der Arbeit übersetzt die koreanische Profi-Go-Spielerin Lee Haijin für mich bzw. für die Mitarbeiter der KBA, mit denen ich spreche. Wir haben den Arbeitsplan etwas umgestellt und heute schon das halbe Wochenprogramm erledigt. Die KBA möchte mein Losungsprogramm für Go-Turniere für den Spielbetrieb der koreanischen Insei-Liga einsetzen. „Insei“ bezeichnet die Profi-Schüler. In der Insei-Liga spielen alle diejenigen mit, die in Korea Go-Profi werden möchten und das sind 128 Spieler, von denen aber jeden Monat 24 Spieler ausscheiden und durch 24 neue Spieler ersetzt werden.

In der Mittagspause ging es zu einem Fischrestaurant direkt gegenüber, bei dem es eine Fischsuppe mit viel Gemüse gab. Der Fisch sah etwas suspekt aus, schmeckte aber doch recht gut.

Mittagessen

So gegen 18 Uhr saßen wir schon wieder beim Essen, diesmal in einem eher japanischen als koreanischen Buffet mit Sushi und allerlei anderen Dingen. Das war ok aber jetzt nicht unbedingt so ausgefallen, daher auch von dort kein Foto.

Da sich doch ein wenig Schlafdefizit angesammelt hatte und das Wetter am Abend nicht sehr toll erschien mit relativ kaltem Wind, bin ich danach gleich ins Hotel und auch bald ins Bett gegangen.

Morgen vormittag werde ich ein paar Dinge in mein Losungsprogramm einbauen, die sich die KBA gewünscht hat und am Nachmittag werde ich zusammen mit der Übersetzerin die gesamte Bedienoberfläche ins Koreanische übersetzen.

21.8.2011

Zweiter Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:59

Für heute hatte ich mir einen Ausflug zu der Bergfestung „Namhansanseong“ im Südosten von Seoul geplant. Um kurz vor 10 Uhr bin ich auch endlich aus dem Bett gekommen und saß auch recht bald in der U-Bahn, mit der man bis zum Fuß des Berges kommt. Etwas unterschätzt hatte ich wie beliebt das Ausflugsziel bei den Seoulern ist. Der Wegesrand war gesäumt mit Picknickgruppen und so wirklich alleine war ich auch den ganzen Tag nicht.

Korea ähnelt Japan viel stärker als China. Überhaupt ist der Einfluss von Japan auf Korea bis heute recht groß, wenn auch die japanische Besetzung mit dem zweiten Weltkrieg 1945 endete. So findet man an jeder zweiten Straßenecke ein japanisches Restaurant und auch die „Circle-line“ der U-Bahn hat die Farbe grün zugewiesen bekommen, ganz genauso wie es in Tokyo ist und das viele Jahre nach der Besatzung durch die Japaner. In manchen Dingen hat man sich in Korea auch noch über Japan hinaus entwickelt. Beispielsweise gibt es hier keine Einwegstäbchen, jedenfalls hatte ich bisher keine. Selbst in Nudelsuppenläden bekommt man typische koreanische Stäbchen aus Metall (die dafür etwas „glitschiger“ sind als die aus Holz). Auch was Lärm und Gestank angeht, so ist das kein Vergleich mit China. Es ist eher alles so ruhig und sauber wie in Japan – und das obwohl öffentliche Mülleimer Mangelware sind. Hier gibt es nur zwei Dinge, die wirklich stinken: öffentliche Toiletten und Fisch. Aber beim Fisch beschwere ich mich nicht: Wo der Fisch stinkt, da kann man ihn typischerweise auch gucken:

Fische auf dem Markt Vorortmarkt

Nachdem ich noch den Markt abgelaufen war ging es auch schon bald erst mäßig und dann immer steiler bergauf und das über schätzungsweise 500 Höhenmeter. Oben war ich auch nicht schlecht durchgeschwitzt. Dafür erwartete mich eine ausgedehnte Festungsanlage, die hauptsächlich aus der umgebenden und einige Meter hohen Mauer bestand. Im Bereich innerhalb der Festung mag es noch einige Gebäude gegeben haben, da habe ich mich aber nicht sonderlich auf die Suche gemacht. Dafür lief ich die Festungsmauer ab auf der Suche nach einem guten Ausblick über Seoul. Leider war das Wetter etwas diesig, so dass sich das Ergebnis in Grenzen hielt. Man sieht aber schon, das die typische Bauform in Seoul das Hochhaus ist. Nach etwa 2km Festungsmauer mit ständigem auf und ab über nicht sonderlich bequeme Wege hatte ich dann doch genug vom Rumklettern und machte mich an den Abstieg, der sich genauso steil und endlos hinzog wie schon der Aufstieg. Vom Klettern habe ich jetzt jedenfalls erstmal genug. Zum Glück gab’s nach dem Abstieg gleich einen Bus mit dem Zielort einer U-Bahn-Station, die ich sogar kannte und dort in ich dann hin gefahren.

Eingang zur Festung Festungsmauer Blick nach Seoul Abstieg

Gegenüber der Busankunft an der „Jamsil Station“ war ein riesiger Gebäudekomplex mit der Aufschrift „Lotte World“. Das war schon irgendwie ein Volltreffer, da reinzugehen – und hier kann ich wirklich sagen, dass sich auch Kerstin da freuen wird (gestern hatte ich das vom Golf Dome behauptet und wurde aufgeklärt, dass Golf ja kein Minigolf sei). Jedenfalls entpuppte sich „Lotte World“ schnell als gigantischer Indoor-Vergnügungspark, bei dem einige Bereiche auch ohne Eintrittskarte zugänglich waren. Besonders faszinierend war die riesige Eishalle unter einer Glaskuppel. Über der Eisfläche gab es eine Etage mit Freßbuden und noch darüber der eigentliche Vergnügungspark, von dem man von unten aber auch einiges erkennen konnte. Auf der Eisfläche gab es einen äußeren Bereich für die Massen und einen inneren Bereich, in dem offenbar angehende Eiskunstläuferinnen trainierten. Einige waren totale Anfänger aber so 2-3 waren doch schon richtig gut. Von der Sprüngen habe ich nur kein gutes Foto hinbekommen (war aber durch die Massen der anderen Läufer auch so eine Sache). Und es gab eine „Meisterin“, die sich alles erlauben konnte und deren offenbar größtes Vergnügen es war, durch die „Normalos“ Slalom zu fahren, wobei ich schon sehr verwundert war, dass es zu keinem Crash kam dabei. Die war wirklich schnell unterwegs dabei.

Lotte World Eislaufhalle Eiskunstläuferin Eislaufhalle Die Meisterin

Und zwischendurch ging ich bei „Kenzo Ramen“ einen einfachen Miso Ramen essen.

Miso Ramen

Am späten Nachmittag bin ich dann zum nahegelegenen Fluß weiter gelaufen, wo die restlichen Seouler am picknicken waren. Außerdem gab es sehr viele Radfahrer (die man sonst auf den Straßen nicht sieht) auf teilweise recht schicken Rädern. Ansonsten spare ich mit Fotos vom Fluß, da es wirlich auch nicht doll war dort. Der Park war eine einfache und mitgenommene Wiese, Bebauung am Ufer typisch Hochhaus und der Fluß breit und diesig mit eher zweckmäßigen als hübschen Brücken.

Weißes Fixie

Dann war es auch schnell dunkel und ich fuhr mit der U-Bahn ins Zentrum, wo ich zunächst eine angeblich traditionell koreanische Nudelsuppe gegessen habe bevor ich noch etwas durch den nächtlichen Markt in der Hauptfußgängerzone von Seoul gelaufen bin.

Koreanische Nudelsuppe Tintenfisch gebacken Einkaufsstraße

Und zum Schluß für heute noch eine Kuriosität: Es hätte der größte Grill der Welt sein können, aber es war wohl doch eher der kleinste Dönerspieß der Welt:

Dönerspieß

20.8.2011

Erster Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:29

Mit etwa einer Stunde Verspätung sind wir in Seoul Incheon angekommen wo dann aber alles glatt ging. Ich wurde von einem Mitarbeiter der Korean Baduk Association abgeholt und dann ging es in 90min per Bus zum Hotel. Dort kam dann noch eine weitere Mitarbeiterin der Korean Baduk Association hin und nach einer kurzen Führung durch die KBA  gab es noch ein spätes Mittagessen bei einem halb japanischen halb koreanischen Restaurant. Anschließend konnte mit etwas Mühe noch ein Geldautomat gefunden werden, dei ausländische Karten akzeptiert. Dann gingen die beiden zurück an ihren Arbeitsplatz, wo sie ausnahmsweise am Samstag noch was zu tun hatten und ich ging erst nochmal in Hotel bevor ich danach zu einer kleinen Tour in die Stadt aufbrach.

Beim Mittagessen mit den beiden KBA-Mitarbeitern.

Zum Glück habe ich eine große U-Bahn-Station mit 3 Linien direkt vor der Tür und das System der U-Bahnen und sogar das der Fahrscheine ist recht gut verständlich. Gefallen hat mir, dass hier grundsätzlich Mehrwegfahrscheine verkauft werden. Mehrweg in dem Sinne, dass da nichts ausgedruckt wird, das dann weggeschmissen wird, sondern man bekommt eine Plastikkarte, die man gegen 500 Won Pfand nach der Fahrt wieder abgibt.

U-Bahn-Tickets mit Pfandrückgabe-Automat

Die Erwähnung des Geldes bringt mich auf die Idee, ein paar Fakten zu nennen: Korea ist normal 8 Stunden vor Deutschland. Da es hier aber keine Sommerzeit gibt, sind es aktuell nur 7 Stunden, die man dazuaddieren muss, um von der deutschen Zeit auf die Korea-Zeit zu kommen. Für einen Euro gibt es etwa 1500 Won. Die Preise hier scheinen mir insgesamt etwas günstiger zu sein als in Deutschland. U-Bahn kostet nur 1000 Won (plus Pfand), also etwa 66 Cent.

Im Internet hatte ich mir einen großen Markt herausgesucht, der angeblich auch nachts offen haben sollte. Die zweite Information war leider falsch. Obwohl ich so gegen 19 Uhr dort war hatten so ziemlich alle Läden schon geschlossen.

Markt  Das hätte der Markt sein können.

Ich bin aber einfach weiter gelaufen und kam an einen kleinen Flußlauf wo auch viele Menschen unterwegs waren. Die Standardbeschäftigung der Koreaner ist übrigens, sich zusammen oder gegenseitig mit dem Handy zu fotografieren.

Gegenseitigs Fotografieren

Und wie auf Fügung lief ich in eine Modenschau hinein, für die ein Catwalk mitten in dem kleinen Fluß aufgebaut war. Neben etwas Mode (von sehr desinteressiert dreinguckenden Models vorgeführt) gab es auch noch eine Musik-Performance, wobei ich das fast erst für Cosplay gehalten habe!

Koreanische Models Koreanische Models Musikeinlage Koreanische Models Modenschau

Anschließend bin ich noch etwas weiter geschlendert als es überraschend doch einen kleinen Regenschauer gab. Ansonsten ist das Wetter hier wohl aktuell sehr gut mit etwa 26 Grad und trocken. Allerdings tagsüber auch etwas diesig, so dass man nicht so eine tolle Sicht hat. Jedenfalls hatte ich auf Laufen durch den Regen dann doch keine Lust und fuhr mit der U-Bahn in Richtung von meinem Hotel wo ich ein großes Einkaufszentrum gesehen hatte.

Das Einkaufszentrum beherbergte u.a. einen kleinen Bahnhof, ein großes Kaufhaus, eine „Fressetage“ und – da dürfte sich Kerstin freuen – einen Golf-Dome!

Grabbeltisch Eingangsbereich zum Einkaufszentrum Golf-Dome Golf-Dome Golf-Dome Golf-Dome

So gegen 22 Uhr bin ich dann die letzten Meter zurück zum Hotel gelaufen wo ich noch etwas mit diesem Blogbeitrag begonnen habe, bevor ich um halb zwölf doch ziemlich müde eingeschlafen bin (in einem Himmelbett mit Kronleuchter).

Brunnen  Himmelbett

Aktuell ist es fast 6 Uhr morgens und ich konnte nicht mehr so richtig schlafen, also habe ich ein wenig Fotos ausgewählt und den Blog zuende geschrieben. Die schlechte Internetverbindung hier im Hotel nervt allerdings.

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