Christoph Gerlach Blog Reisen

27.8.2011

Achter Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:59

Heute bin ich schon um 6 Uhr aufgestanden, um noch etwas vom Fischmarkt von Seoul mitzubekommen. Ob das wirklich nötig war kann ich nicht beurteilen. Während der etwa 90 Minuten auf dem Markt hat sich das Treiben dort nicht abgeschwächt und es sah auch nicht danach aus als würde irgendeine Ware knapp werden. Anders als in Tokyo besteht in Seoul deutlich über die Hälfte der Ware aus lebenden Tieren, wobei der Anteil von Muscheln recht beträchtlich ist. Dafür gibt es in Seoul nur wenig Thunfisch und überhaupt sind große Fische eher ungewöhnlich. Viele Fische scheinen auch aus Zucht und wahrscheinlich auch aus Süßwasser zu stammen, sonst könnten sie unmöglich lebend in den Handel kommen. Verglichen mit Tokyo ist der Fischmarkt von Seoul auch schon sehr viel kleiner aber dennoch beeindruckend.

Fischmarkt Fischstände Fischmarkt Fische Frisch geschlachtet Fische Fischstand Ladezone Ein Fisch weniger Fischstände Balance Qual der Wahl

Nach dem Fischmarkt und noch immer recht früh am Morgen lief ich dann von dort (Noryangjin Station) zum Yeoido Park wo ich gestern schon war. Auf dem Weg kreuzt man eine Stadtautobahn und eine geradezu idyllisch wirkende grüne Oase inmitten der Wolkenkratzer.

Autobahn Grüne Oase

Im Yeouido Park wurde gerade eine große Veranstaltung vorbereitet aber bis kurz nach Mittag war nicht erkennbar, dass sie mal losgehen würde. Da ich aber neugierig war kam ich am späten Nachmittag nochmal wieder, da war aber schon alles abgebaut. Daher habe ich keine Ahnung was hier vorbereitet wird:

Veranstaltung

Dort spielte eine Gruppe junger Leute offenbar (amateurhaft) „Mafia“ bzw. „Werewolves“:

Mafia-Runde

Der Yeouido Park hat als einziger von mir in Seoul besuchter Park schon sowas wie schöne Ecken, wenngleich man immer irgendwo welche der Wolkenkratzer sieht (das ist ja hier der Finanzbezirk).

Yeouido Park

Am Fluß (Youeido Hangang Simin Park) gab es ein großes Planschbecken für die Kinder und einen Betonbach.

Planschbecken Betonbach

Anschließend habe fuhr ich zum Hotel, um mich etwas auf’s Ohr zu hauen. Später bin ich wie erwähnt noch mal zum Park gefahren wo aber nix mehr los war. Daher habe ich noch ein weiteres Viertel im Norden des Zentrums erkundet und dabei fand ich die Seouler Touri-Nepp-Straße (Insadonggil im Gwanhun-dong), bei der aber auch einiges geboten wurde: Anstatt die Ware einfach zu verkaufen, wurde eine Show veranstaltet. Die Eisverkäufer machten sich einen Spaß daraus, den Kindern (und Erwachsenen) das Eis immer wieder aus der Hand zu nehmen und die Süßigkeitenverkäufer im zweiten Foto sangen jedem Kunden ein Ständchen.

Eisverkäufer Singende Verkäufer

Angeboten wurde offenbar viel Nippes, am besten noch mit dem Schild „antik“ neben der Ware. Die Interessenten wollten aber anscheinend genau das.

Käuferin

Wie es sich gehört tauchte auch noch ein UFO auf:

UFO

Ich lief noch eine Weile weiter und stieß zufällig auf einen Nachtmarkt, der fast ausschließlich aus Fressbuden bestand, von denen es etwa drei Arten gab. Eine verkauften Sashimi (roher Fisch mit Reis), die nächste hatte einen merkwürdigen Mix aus Meeresfrüchten zu bieten und die dritte Art verkaufte in Fett triefende Pfannkuchen. Da ich auch mal was anderes als Nudelsuppen essen wollte und man die Pfannkuchen vorher probieren konnte, habe ich dann doch vergleichsweise risikolos einen davon bestellt und gegessen. Dabei bekommt man eine Schale mit rohen Zwiebeln und einer Sojasauce-Essig-Mischung als Dipp dazu. Das ist auch nötig, um die Fettbombe etwas zu entschärfen.

Beginn des Fressbuden-Nachtmarkts Mein Pfannkuchen Das freundliche Pfannkuchen Back- und Verkaufsteam Fressbuden

Sehr viel altes gibt es in Seoul nicht zu sehen, wobei ich die „Paläste“ auch allesamt ignoriert habe. Die dürften so ähnlich aussehen wie die Paläste aus China. Erhalten sind aber zwei der alten Stadttore, hier das Osttor „Dangdaemun“:

Dangdaemun (Osttor)

Zufällig bin ich auch noch in den „History and Culture Park“ gelaufen, wobei das schon etwas wenig ist finde ich was man da gucken kann:

History and Culture Park

Als letzte Station lief ich wieder eher zufällig in eine nächtliche Mini-Kirmis mit einem Karussel, in dem die Koreaner ordentlich durchgeschüttelt wurden:

Karussel Karussel

26.8.2011

Siebter Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:59

(Diesen Beitrag schreibe ich erst etwas verspätet und datiere ihn entsprechend zurück.)

Heute ist der letzte Tag in der KBA für mich. Es gibt zwei Tagesordnungspunkte: Am Vormittag kamen zwei Vertreter der Insei zur KBA, um über die Details des Systems und meines Programms informiert zu werden. Am Nachmittag wurde noch ein Vertrag unterschrieben, welcher der KBA eine Nutzungslizenz meines Programms gewährt und dabei auch bestimmte Garantien gibt. Im Gegenzug werde ich von KBA neben der Einladung jetzt nach Korea noch eine Zahlung erhalten.

Die Präsentation wurde von Mrs. Ha durchgeführt, die mein Programm inzuwischen gut kennt und damit klar kommen wird. Sie wird das Programm während der Insei-Turniere bedienen. Die beiden Vertreter der Insei (selbst keine Inseis) hatten noch einige Fragen dazu, die aber alle zur Zufriedenheit beantwortet werden konnten. Mit nur leichter Verspätung ging es kurz nach 12 Uhr zum Mittagessen, diesmal wieder eine typisch koreanische Suppe mit viel Chilli (ging aber noch), Nudeln und Gemüse in einem Feuertopf:

Feuertopf

Nach dem Mittag ließ ich noch ein paar kleine Passagen in dem von den Koreanern vorbereiteten Vertrag ändern (auch das Thema der Steuern muss auf später verschoben werden, da die KBA pauschal eine Einkommensteuer in Korea abführen wollte, ich aber den Vorgang als Export eines Produkts aus Deutschland nach Korea sehe was gänzlich anders zu versteuern ist mit VAT statt Einkommenssteuer und zusätzlich Einkommenssteuer in Deutschland), bevor der Sekretär der KBA und ich den Vertrag unterschrieben. Auf dem Foto ist in der Mitte noch die Übersetzerin und Profi-Spielerin Lee Haijin zu sehen:

Vertragsunterzeichnung

Auf der Suche nach einem Ziel in Seoul für den Abend entschied ich mich nach einer Suche im Internet für die Gegend rund um die „Hongik University“. Dort sollte eigentlich ein Straßenkunstfestival stattfinden, dem ich von dem Treiben dort aber nichts zuordnen konnte. Allerdings war der Stadtteil so lebendig und voll mit Leuten, dass es auch an Straßenkunst nicht mangelte, zumal der Freitagabend sicherlich auch in Seoul ein beliebter Party-Tag ist. In der Gegend gab es eine sehr große Anzahl von Restaurants, Clubs und Discos und entsprechend viele junge Leute auf der Straße. Dazwischen versuchten diverse Straßenkünstler ihr Glück mit mehr oder weniger einfallsreichen Shows.

Essen-Straßenstand Folkloregruppe Seltene Mülleimer Massen strömen ins Viertel Einkaufsmeile Ho-Bar II (von mindestens 11) Straßenkünstler Steptanz-Battle Hot Dogs

In dem Viertel wimmelte es von Touristen und Ausländern, darunter vermutlich auch viele ausländische Studenten.

Gedränge vor einem Club Geheimnisse Coole Jungs Budweiser-Promotion

25.8.2011

Sechster Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:17

Bei der KBA habe ich heute am Vormittag noch ein paar Funktionen programmiert bevor es mal wieder überpünktlich schon vor 12 Uhr zum Mittagessen ging, diesmal eine sehr gut schmeckende Nudelsuppe, begleitet von der Übersetzerin und Profi-Spielerin Lee Haijin und der Angestellten der KBA, Mrs. Ha.

Nudelsuppe

Am Nachmittag haben wir noch ein wenig an der Übersetzung gearbeitet und wir haben durchgesprochen was morgen zu dem Programm auf einem Treffen mit Offiziellen der KBA und der Insei-Liga präsentiert werden soll. Am späteren Nachmittag war das auch alles erledigt und ich machte mich auf zu der Flußinsel „Yeouido“, auf der sich neben tatsächlich mal ansehnlichen Parks (für den einen war es allerdings dann schon etwas düster, daher keine Fotos) vor allem Geschäftshochhäuser vermutlich aller koreanischen Unternehmen befanden, die etwas auf sich halten. Auch die Seouler Börse befindet sich dort. Vor meiner Tour zwischen den Hochhäusern ging ich aber noch an den Fluß, wo ein paar Schnappschüsse der Bevölkerung gelangen.

Schnappschüsse Schnappschüsse Schnappschüsse Schnappschüsse

Und weiter geht es zur Architektur:

Architektur Architektur Architektur Architektur

Die U-Bahnen sehen innen übrigens so aus wie in ganz Asien und jeder versucht, den anderen zu ignorieren, aber das ist bei uns ja auch so:

U-Bahn

24.8.2011

Fünfter Tag

Filed under: Korea-Reise 2011 — Christoph @ 23:22

Der Tag startete fast mit dem Mittagessen, nachdem wir am Morgen in der Korean Baduk Association die Integration meines Losungsprogramms mit deren Dateninput und Output hergestellt haben. Es gab diesmal etwas typisch koreanisches: verschiedene Gemüse, Ei und Reis werden zusammen mit einer Chillipaste (hat jemand gelaubt, dass das Ketchup sei?) gut verrührt und dann gegessen. Die Bedienung hätte mir am liebsten noch einen Esslöffel Chillipaste in die Schale gegeben mit dem Gesichtsausdruck „schmeckt doch sonst nicht!“, aber das konnte ich zum Glück abwehren.

Reisschüssel mit Chillipaste

Anschließend hatte ich noch etwas Zeit und bin um die Häuser gelaufen. Selbst im Wohngebiet findet man überall kleine Handwerksläden, mal mit mehr und mal mit weniger Maschinen und manchmal war auch nicht zu erkennen was die überhaupt herstellen.

Handwerksladen Handwerksladen Handwerksladen Handwerksladen Handwerksladen

Und ein paar Wohnhäuser, die eher flach gebaut sind (ok, das erst nicht gerade):

Häuser Häuser Häuser Häuser

Am Nachmittag wurde ich von der koreanischen Go-Zeitung interviewt, die im wesentlichen darüber berichten wollen, dass für die koreanischen „Insei“ das Turniersystem ab September umgestellt wird wofür sie mein Programm einsetzen wollen. Insei sind diejenigen, die Go-Profi werden wollen. Dazu spielen sie das ganze Jahr über untereinander aus, wer es letztlich wird. Und ein Teil dieser Turniere wir mit meinem Programm durchgeführt. Deshalb wurde ich nicht nur gefragt wie ich Go kennengelernt habe sondern auch was es mit meinem Programm auf sich hat und was ich davon halte, dass die Koreaner das damit verbundene System nutzen wollen. Dann kam der lustige Teil: Der Chefredakteur hätte mich im Office der Korean Baduk Association herumlaufen sehen und das wäre ja „stylisch“ gewesen, ob ich denn verheiratet wäre und was für einen Typ Frauen ich denn mögen würde. Zwischendurch kam auch deren Fotograf vorbei und schoß ein paar Bilder. Irgendwas sollte da also mit etwas Glück mal veröffentlicht werden.

Am späteren Nachmittag bin ich in die Stadt was auch erfolgreicher war als gestern, d.h. mehr gucken, weniger laufen. Einen Teil der Fotos habe ich davon schon oben einsortiert und kürze jetzt etwas ab, da ich als es dunkel wurde bei einer Go-Zockerrunde hängen geblieben bin. Es war im ersten Moment etwas mühsam, die Koreaner zu überzeugen, dass ich ein Gegner für sie bin, aber das haben sie dann natürlich eingesehen. Peinlicherweise habe ich allerdings auch ein Spiel verloren, natürlich nur, weil ich mich einlullen lassen habe 😉

Go-Spieler

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