Kurz nach 9 Uhr hatte es zum Glück aufgehört zu regnen und ich ging vom Hotel etwa 20 Minuten zu Fuß zu einer Stelle wo ich die Route der Buslinie 3 vermutete, von der mein Reiseführer behauptete, sie würde direkt zum Dinosauriermuseum fahren. Das stimmte leider nicht mehr ganz, aber ich kam so dicht heran, dass ich den Rest gut zu Fuß laufen konnte. Der Bus 35 wäre besser gewesen.
Schon von außen sah das Dinosauriermuseum schon selbst aus wie ein Dino. In dem Gebäude gab es aber nur den Ticketverkauf und Souvenirs. Die Ausstellungsfläche befand sich in einem anderen Gebäude.
Es gab auch einen Außenbereich, den ich mir zuerst angesehen habe und der recht enttäuschend war.
Der Innenbereich hatte wesentlich mehr zu bieten. Neben einzelnen Knochen auch große (ich vermute mal) rekonstruierte Dinosaurier-Skelette. Außerdem gab es einen riesigen Saal, der veranschaulichte wie Dinosaurier im Stein gefunden werden.
Anschließend habe ich im Dorf nebenan (das Museum liegt etwa 10km von Zigong entfernt) noch eine Nudelsuppe gegessen. Da gerade in der „Elementarschule“ Mittagspause war (12 Uhr), gab’s reichlich Aufmerksamkeit der wenig zurückhaltenden Landbevölkerung. Der Bus fuhr eine abenteuerliche Strecke, die nochmal deutlich schlechter war als gestern auf dem Weg von Leshan nach Zigong. Der Höhepunkt war eine Schlammgrube, die u.a. aufgrund des Regens der letzten Nacht eigentlich unpassierbar erschien.
Beim Bepacken von Gefährten sind die Chinesen sehr erfinderisch.
Zurück in der Stadt habe ich mir das Salzmuseum angeguckt. Zigong ist bekannt für seinen Salzbergbau, bei dem bis zu 1000m tiefe Brunnen gebohrt wurden. Das Museum gab einen Überblick über die bis 1950 hierbei verwendeten Techniken. Interessanter als die Ausstellung war aber das beherbergende Gebäude selbst. Leider war es noch immer bewölkt, so dass die Fotos nicht so prächtig sind.
Da ich voraussichtlich erst am 16.6.2010 wieder Internetzugriff habe, hier eine kleine Übersicht wo ich bis dahin sein werde. Morgen fahre ich mit dem Bus nach Chongqing (Google-Maps), um dort für eine 3,5tägige Schiffsreise auf dem Yangtze einzuschiffen. Diese geht bis Yichang (Google-Maps) unterhalb des bekannten Drei-Schluchten-Staudamms. Von dort fahre ich sofort mit dem Zug über Nacht weiter nach Xi’an (Google-Maps) wo ich am 16.6. morgens ankomme. Dort sollte ich dann wieder Internet haben und vorbereitete Berichte für die dazwischen liegenden Tage veröffentlichen können.
(Da ich annehme, dass heute nichts besonderes mehr passieren wird, veröffentliche ich den Beitrag schon am frühen Abend.)
Edit: Gerade war ich noch Getränke einkaufen in einem riesigen „Mall-Mart“ direkt unter meinem Hotel. Kuriosität #1 war, dass sich die Verkäuferin alle Zahlen meiner Rechnung von mir auf Englisch vorlesen ließ und sich dazu sogar noch was in ein Notizbuch notierte. Kuriosität #2 war, dass beim Rausgehen gerade deutsche Pop-Musik gespielt wurde. Nee, nicht Lena, aber ich denke, das könnten die Fantastischen Vier (oder Prinzen) gewesen sein mit einer Textzeile so ähnlich wie „Wir können stolz auf Deutschland sein …“. Sowas wird hier im Supermarkt gespielt!