Heute bin ich schon um 6 Uhr aufgestanden, um noch etwas vom Fischmarkt von Seoul mitzubekommen. Ob das wirklich nötig war kann ich nicht beurteilen. Während der etwa 90 Minuten auf dem Markt hat sich das Treiben dort nicht abgeschwächt und es sah auch nicht danach aus als würde irgendeine Ware knapp werden. Anders als in Tokyo besteht in Seoul deutlich über die Hälfte der Ware aus lebenden Tieren, wobei der Anteil von Muscheln recht beträchtlich ist. Dafür gibt es in Seoul nur wenig Thunfisch und überhaupt sind große Fische eher ungewöhnlich. Viele Fische scheinen auch aus Zucht und wahrscheinlich auch aus Süßwasser zu stammen, sonst könnten sie unmöglich lebend in den Handel kommen. Verglichen mit Tokyo ist der Fischmarkt von Seoul auch schon sehr viel kleiner aber dennoch beeindruckend.
Nach dem Fischmarkt und noch immer recht früh am Morgen lief ich dann von dort (Noryangjin Station) zum Yeoido Park wo ich gestern schon war. Auf dem Weg kreuzt man eine Stadtautobahn und eine geradezu idyllisch wirkende grüne Oase inmitten der Wolkenkratzer.
Im Yeouido Park wurde gerade eine große Veranstaltung vorbereitet aber bis kurz nach Mittag war nicht erkennbar, dass sie mal losgehen würde. Da ich aber neugierig war kam ich am späten Nachmittag nochmal wieder, da war aber schon alles abgebaut. Daher habe ich keine Ahnung was hier vorbereitet wird:
Dort spielte eine Gruppe junger Leute offenbar (amateurhaft) „Mafia“ bzw. „Werewolves“:
Der Yeouido Park hat als einziger von mir in Seoul besuchter Park schon sowas wie schöne Ecken, wenngleich man immer irgendwo welche der Wolkenkratzer sieht (das ist ja hier der Finanzbezirk).
Am Fluß (Youeido Hangang Simin Park) gab es ein großes Planschbecken für die Kinder und einen Betonbach.
Anschließend habe fuhr ich zum Hotel, um mich etwas auf’s Ohr zu hauen. Später bin ich wie erwähnt noch mal zum Park gefahren wo aber nix mehr los war. Daher habe ich noch ein weiteres Viertel im Norden des Zentrums erkundet und dabei fand ich die Seouler Touri-Nepp-Straße (Insadonggil im Gwanhun-dong), bei der aber auch einiges geboten wurde: Anstatt die Ware einfach zu verkaufen, wurde eine Show veranstaltet. Die Eisverkäufer machten sich einen Spaß daraus, den Kindern (und Erwachsenen) das Eis immer wieder aus der Hand zu nehmen und die Süßigkeitenverkäufer im zweiten Foto sangen jedem Kunden ein Ständchen.
Angeboten wurde offenbar viel Nippes, am besten noch mit dem Schild „antik“ neben der Ware. Die Interessenten wollten aber anscheinend genau das.
Wie es sich gehört tauchte auch noch ein UFO auf:
Ich lief noch eine Weile weiter und stieß zufällig auf einen Nachtmarkt, der fast ausschließlich aus Fressbuden bestand, von denen es etwa drei Arten gab. Eine verkauften Sashimi (roher Fisch mit Reis), die nächste hatte einen merkwürdigen Mix aus Meeresfrüchten zu bieten und die dritte Art verkaufte in Fett triefende Pfannkuchen. Da ich auch mal was anderes als Nudelsuppen essen wollte und man die Pfannkuchen vorher probieren konnte, habe ich dann doch vergleichsweise risikolos einen davon bestellt und gegessen. Dabei bekommt man eine Schale mit rohen Zwiebeln und einer Sojasauce-Essig-Mischung als Dipp dazu. Das ist auch nötig, um die Fettbombe etwas zu entschärfen.
Sehr viel altes gibt es in Seoul nicht zu sehen, wobei ich die „Paläste“ auch allesamt ignoriert habe. Die dürften so ähnlich aussehen wie die Paläste aus China. Erhalten sind aber zwei der alten Stadttore, hier das Osttor „Dangdaemun“:
Zufällig bin ich auch noch in den „History and Culture Park“ gelaufen, wobei das schon etwas wenig ist finde ich was man da gucken kann:
Als letzte Station lief ich wieder eher zufällig in eine nächtliche Mini-Kirmis mit einem Karussel, in dem die Koreaner ordentlich durchgeschüttelt wurden: