Am späten Nachmittag ging mein Zug nach Leshan, so dass ich nach dem Aufstehen (in diesem Fall kurz vor Mittag) zum Bahnhof bin, um dort mein Gepäck einzulagern und anschließend wieder in die Innenstadt zu fahren. In Kunming liegt der recht protzige Bahnhof schon merklich außerhalb der Innenstadt.
Das Rumlaufen in der Innenstadt war schon okay, aber irgendwelche vorzeigbaren Fotos hat das nicht gebracht. Daher geht’s gleich weiter mit der Zugfahrt. An jedem Wagen steht (mindestens) ein Schaffner, der nochmal kontrolliert, dass man in den richtigen Wagen einsteigt.
Da es hier ganz im Westen von China doch bis nach 20 Uhr hell ist, konnte ich noch eine Weile aus dem Fenster die faszinierende Landschaft/Zivilisation angucken.
Währenddessen zogen ständig Bahnangestellte mit kleinen Wagen durch den Gang. Dabei ist die chinesische Bahn bei der angebotenen Ware erheblich vielseitiger. Es reichte bis Schmuck für die Dame und Spielzeug für die Kinder. Gekauft wurde eher wenig, denn Chinesen sind Profis beim Bahnfahren und haben zumeist eine große Tüte Proviant dabei.
Ich hatte Glück und eine Chinesen hat sich mit mir unterhalten, die vor vier Jahren mit ihrer Mutter nach Amerika ausgewandert ist und jetzt erstmals seitdem die alte Heimat (und den Vater) besucht. Hauptthema – typisch Chinesen! – war das Essen. Sie wollte wissen wie China-Essen in Deutschland so ist, was mir an chinesischem Essen in China am besten gefällt und wo es den besten Käse gibt und so weiter.
Um 22 Uhr war dann offizielle Nachtruhe und das Licht wurde ausgemacht. Man kann übrigens seinen Halt nicht verschlafen. Nach der Abfahrt ging der Schaffner rum und sammelte alle Fahrkarten ein. Dadurch wusste das Team wann man raus muss und sagte rechtzeitig bescheid. Der Rest der Zugfahrt folgt dann im nächsten Blogeintrag.