Christoph Gerlach Blog Reisen

25.5.2010

Zweiter Tag

Filed under: China-Reise 2010 — Christoph @ 23:47

Heute habe ich erst mal bis 12 Uhr ausgeschlafen. Das Mittagessen im Hotel erwies sich leider bis auf die spektakuläre Aussicht auf die rings um uns herum entstehenden Wolkenkratzer als langweilig.

Am frühen Nachmittag stand mit der „Orientation“ der erste offizielle Programmpunkt auf der Tagesordnung. Wir wurden über die Regeln des Turniers aufgeklärt und es wurde für jeden Spieler eine Nummer ausgelost, die u.a. die Paarung der ersten Runde morgen früh um 9 Uhr bestimmt. Ich zog die 2 und spiele damit gegen den an Nummer 1 fest gesetzten Spieler aus Südkorea. Ich mag das Los, wenn ich auch keine Siegchance haben werde. Im Anschluss wurde ich noch kurz von der „Go-Weekly“ (das ist die führende japanische Go-Zeitung) interviewt – allerdings mal wieder mit den wenig spektakulären Fragen was ich zu meiner Paarung gegen Korea sage, wie lange ich schon Go spiele und wie ich zu Go gekommen bin. Was Korea angeht, so gab ich natürlich zu, keine Siegchancen zu haben, aber ich sehe dieses Los doch als glücklich an, da ich ein interessantes Spiel haben werde und mich der starke Gegner vielleicht auch gut für anschließende Partien aufbaut.

Am Nachmittag fand dann noch die *gähn* interessante IGF-Sitzung statt. Als Spieler vertritt man auf dieser jährlichen Sitzung der International Go Federation (IGF) sein jeweiliges Herkunftsland. Allgemein spannende Themen gab es aber nicht.

Das offizielle Programm der Weltmeisterschaft habe ich der Einfachheit halber abfotografiert:

Schedule WAGC

Zwischendurch hatte ich Gelegenheit, die doch eher trostlose direkte Umgebung des Hotels zu erkunden. Dafür ist wenigstens ein Foto vom Hotel selber herausgesprungen.

Tian Yuan Tower Hotel

Die feierliche Eröffnung der Weltmeisterschaft am Abend verlagerte (verglichen mit den anderen Weltmeisteschaften, die ich so erlebt habe) den kulturellen Schwerpunkt für meinen Geschmack etwas zu sehr auf das Essen. Es gab ein paar Takte chinesischer Musik dargeboten aber das plätscherte so im Hintergrund, dass es auch von der CD hätte kommen können. Man saß auch sehr beengt, so dass man wenig mit anderen kommunizieren konnte außer den paar Leuten direkt neben einem. Dafür hielten sich die Reden in Grenzen und das Essen war vielfältig, reichlich und schmackhaft.

Eröffnung, Blick durch den Saal

Anschließend suchten viele der Teilnehmer den „Study Room“ auf. Wie auch im Turniersaal wird überall mit „chinesischen“ Go-Steinen gespielt, die auf einer Seite flach sind und verglichen mit den in Europa verbreiteten Go-Steinen etwas unangehm sind. Otake Hideo (sehr bekannter japanischer Profi-Go-Spieler und unvergessener Partylöwe auf allen Weltmeisterschaften, auf denen ich bisher war) forderte Bernhard Scheid (Österreich) und mich dann zu einer Rengo-Partie heraus, wobei sich Otake noch den Vertreter eines anderen Landes (hab’s schon wieder vergessen, wie peinlich) als Handicap dazu holte. Bernhard und ich waren und in der Eröffnung so uneins, dass es recht bald schon nicht mehr so gut aussah. Als dann im Verlauf des Spiels noch manche taktische Unsauberkeit unsere sonst noch guten Chancen verbaute mussten wir aufgeben.

Aus dem Hotel sind wir heute leider nicht heraus gekommen.

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